Text zur Markthalle Rotterdam

Mit der Rotterdamer Markthalle hat das Architekturbüro MVRDV ein Gebäude geplant und erstellt, das selbst in Rotterdam, das so manchen ausgefallen Bau zu bieten hat, auffällt. Mit einer Länge von 120 m, einer Breite von 70 m und einer Höhe von 40 Metern sprengt es so manche Vorstellung von Größe. Ein Flugkapitän hätte kein Problem seinen Jumbojet darin abzustellen.

MVRDV wurde 1993 von Winy Maas, Jacob van Rijs and Nathalie de Vries in Rotterdam gegründet. MVRDV ist global unterwegs und praktiziert einen zeitgenössischen Stil in der Architektur. Ein hohes Maß an Kooperation mit Kunden, Stakeholders und Experten sind das Markenzeichen des Architekturbüros.

Die Rotterdamer Markthalle ist nicht das einzige Großgebäude des Architekturbüros MVRDV. 

Ein weiteres Beispiel ist The Why Factory (T?F), ein globaler Think-Tank und ein Forschungsinstitut, welches von MVRDV und der Delft University of Technology betrieben und von Professor Winy Maas geleitet wird.

Der Think-Tank erforscht die Möglichkeiten Städte der Zukunft zu entwickeln. Lehre und Forschung sind in The Why Factory in einem einmaligen Forschungslabor vereint mit dem Ziel der Analyse, theoretischen Durchdringung wie der Konstruktion zukünftiger Städte immer ausgehend von der Visualisierung hypothetischer Gesellschaften und zukünftiger Szenarios, ausgehend vom Allgemeinen zum Spezifischen, vom Globalen zum Lokalen, dargelegt in einer Serie von Büchern, den „Future Cities Series“.

Die „Future Cities Series“ umfassen die Bücher: Visionary Cities (2009), Green Dream (2010), The Why Factor(y) (2010), The Vertical Village (2011), Hong Kong Fantasies (2011) and City Shock (2012). Geplant sind weitere wie World Wonders, Absolute Leisure, Transformer, Copy Paste, PoroCity, und 4 Minute City.

Zurück zur Markthalle. Erst das 11.000 Quadratmeter große Deckengemälde macht das Gebäude zum „Wahnsinn“.

Kaum haben die Menschen den Eingang passiert, bleiben sie gleich wieder stehen. Starren an die Decke, zücken ihre Handys, machen Fotos. Manchen steht der Mund offen, was aber auch daran liegen kann, dass sie ihren Kopf weit in den Nacken legen müssen, um die Ungeheuerlichkeit zu bestaunen, die sich da über ihnen wölbt. „De waanzin!“, entfährt es einem älteren Herrn, der von seiner Kleidung her eher ein nüchterner Typ ist. „Der Wahnsinn!““ (Moritz Baumstieger, ZEIT online, 27.11.2014))

Tatsächlich sprengt das 11.000 Quadratmeter große Gemälde namens Füllhorn an der Decke von Rotterdams neuer Markthalle jedes normale Format. Erdbeeren so groß wie Einfamilienhäuser, zu hundertfachem Maß mutierte Krabben und Weizenähren in der Dimension von Baukränen sind so aufgetragen, als prasselten sie gleich direkt auf die Besucher herab. Die Software, mit der die Künstler Arno Coenen und Iris Roskam gearbeitet haben, wird sonst in Hollywood für Animationsfilme verwendet.